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Vom Spätzünder zum Spitzenreiter

50 Jahre Tourismus in Schenna – Eine Südtiroler Erfolgsgeschichte


An einem Holztisch waren sie damals gesessen und hatten Pläne geschmiedet, Entscheidungen getroffen, Verantwortung übernommen. Damals, vor 50 Jahren, als sie damit begannen, den Tourismus in Schenna auf- und auszubauen. „Wir waren spät dran“, fährt sich Franz Mair übers ergraute Haar. „Viel später als andere Gemeinden im Burggrafenamt“, nickt Hans Pichler, Mairs Freund und Weggefährte.

Doch aus dem Spätzünder wurde ein Spitzenreiter: Mit entschlossenem Mut, großem Engagement und kluger Weitsicht machten Männer wie Mair und Pichler Schenna zu den schönsten, beliebtesten und erfolgreichsten Reisezielen Südtirols.

An einem solch grobbehauenen Holztisch, wie er heute im Hinterzimmer des modernen Tourismusbüros steht, saßen sie damals zusammen. Zuerst der Lehrer, der Pfarrer, eine Handvoll Wirtsleut, Bauern und Handwerker. „Verein für Kultur, Heimatpflege und Verschönerung“ nannten sie sich bei der Gründung im Jahr 1955. Ein paar Jahre später übernahm Pichler den Vorsitz, dann Mair, danach im Wechsel ihre Söhne.

Das gemeinsame Ziel in all den Jahrzehnten: Den Tourismus ausbauen, den Dorfcharakter erhalten. „Bis dahin hatten wir hier fast ausschließlich von der Landwirtschaft gelebt“, erinnert sich Franz Mair, selbst Bauernsohn, an die Anfänge. „Und auch nichts anderes gelernt,“ fügt Pichler hinzu. Wohl aber davon gehört. Und auch gesehen. Als Chauffeur eines Offiziers lernte Mair während seiner Militärzeit viele gute Hotels kennen. „Warum sollte so etwas nicht auch bei uns möglich sein“, dachte Mair sich – und wagte den Sprung ins kalte Wasser: 1957, damals gerade 27 Jahre alt und noch ledig, eröffnete er auf einem Erbgrund von 800 Quadratmetern seine erste kleine Frühstückspension. Vier Zimmer, 18 Betten, Etagendusche, ein Gäste-WC, keine Heizung. Und die Gäste kamen. Zu ihm und auch zu seinen Nachbarn, die gleichfalls immer mehr kleine Frühstückspensionen aus dem Boden stampften.

Die Gäste kamen vorwiegend aus Deutschland und sie kamen auf der ersten richtigen Straßenverbindung, die im selben Jahr auf Initiative des damaligen Bürgermeisters ab Obermais errichtet wurde. Gleichzeitig übrigens mit einem Gehweg, den Schenner Wirts- und Geschäftsleute aus der eigenen Tasche finanzierten. „Anders wär´s nicht gegangen“, rechnet Pichler vor – die Gemeinde allein hätte nicht die nötigen Mittel gehabt. „Wir haben immer zusammengelegt, wenn’s drauf ankam“, erzählt Mair. Auch für die Straßenbeleuchtung, die Ende der 60er Jahre installiert wurde, für das öffentliche Freibad oder die Tennisplätze Mitte der 70er. Wo die öffentlichen Gelder nicht reichten, da griffen die Bürger in die eigene Tasche. „Es ging ja immer um unser eigenes Wohl.“ Mit der Infrastruktur im Dorf wuchsen auch die eigenen Häuser. Meistens in kleinen, behutsamen Schritten, manchmal aber auch in einem gewaltigen Kraftakt. So bei Hans Mair im Jahr 1967: Er baut ein zweites Haus, vervierfacht die Bettenkapazität beinahe von inzwischen 22 auf 85. Mutig. Engagiert. Weitblickend. Und erfolgreich.

Heute umfaßt seine Hotelanlage Hohenwart drei eigenständige Häuser mit insgesamt rund 200 Betten, zählt zu den besten im Ort und darüber hinaus. „Wir waren risikobereit, aber nie leichtsinnig“, meint Franz Mair. Bei jedem Schritt, ob klein ob groß, habe man immer sehr genau überlegt. „Wir haben uns nie überschätzt“, pflichtet ihm sein Freund und Kollege Hans Pichler bei, Seniorchef vom Hotel „Erzherzog Johann“. „Wir haben immer aufgepasst“. Auf sich, den anderen, aufs ganze Dorf.

Und so ist es heut´ noch. 5200 Gästebetten, jährlich rund 1 Million Übernachtungen – aus dem touristischen Spätzünder Schenna ist ein Überflieger geworden. Der dennoch bodenständig blieb. Ein familiäres Dorf. Alle Häuser sind heute noch in Familienbesitz. Kaufinteressenten von außen wurden und werden immer und alle abgeschmettert. Denn „Schenna muss Schenna bleiben!“

Längst haben auch Mair und Pichler ihre Betriebe an die eigenen Kinder und Enkel übergegeben. „Die führen weiter, was wir begonnen haben“, erzählt Mair – und Pichler ergänzt: „Mit dem Unterschied allerdings, dass sie diesen Beruf erlernt haben.“ Die Leidenschaft für den Tourismus aber, die haben sie von ihren Vätern und Großvätern geerbt. Eine Leidenschaft, die die beiden Seniorchefs heute noch ausstrahlen, wenn sie von ihren Anfängen erzählen. Von den ersten Gästen, den ersten eigenen Urlaubsfahrten. Immer mit der ganzen Familie. Und immer in die besten Häuser – aus denen man dann neben der Erholung stets auch neue Ideen und Anregungen für den eigenen Betrieb mit nach Hause nahm. Und sie werden nicht müde, davon zu erzählen, die beiden alten Herren hier am großen Holztisch, an dem einst alles begann ...


(Quelle: Presseinformation Veep Agentur für Kommunikation)

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